Kurze Geschichte

Mitglieder der Gemeinschaft Injigo organisieren und leiten das Programm der 30wöchigen ignatianischen geistlichen Exerzitien (EL) im Alltag und der Schweigeexerzitien von drei bis dreißig Tagen. Die Gründerin und die Leiterin der Gemeinschaft und des Programms ist Dr. sc. Marica Čunčić, die im Jahr 1997 begann solche EL in Zagreb zu geben.

Dr. Čunčić hat langjährige Erfahrung im Geben der EL. Ihre persönlichen jährlichen Schweigeexerzitien und EL im Alltag macht sie seit 1969. Bis zur Ausreise in die USA im Jahr 1985 machte sie diese in Kroatien unter der Leitung des Jesuiten Hochw. P. Dragutin Hartly (1920 – 2008). Im Jahr 1981, in den einmonatigen EL, bekam sie den Ruf auch selbst im Rahmen der Kleinen Familie des Unbefleckten Herzens Mariens, die marianische und ignatianische Geistlichkeit pflegt, EL zu geben. Marica gehörte dieser Gemeinschaft von 1970 bis 2008, als sie den Austritt beantragte, um sich der Gemeinschaft Injigo widmen zu können, an.

Dr. Čunčić hat ab 1981 geistliche Exerzitien in Kroatien gegeben, sie machte weiter in den USA (1985 – 1988) und in Kanada (1988 – 1996), meistens im Jesuitenzentrum für Geistlichkeit (Jesuit Centre of Spirituality) in Guelph, Ontario, Kanada, innerhalb dessen das Ignatius College und Loyola House, Retreat and Training Centre, waren. Rektor des Ignatius College war der damals bekannte Jesuit, P. John English (1924 – 2004). In der Schule für Leiter der geistlichen Exerzitien aus der ganzen Welt wirkte auch der bekannte Jesuit P. John Veltri (1933 – 2008), der am Gnadenstrom der Katholischen charismatischen Erneuerung seit seinem Beginn in den siebziger Jahren des 20. Jh. teilnahm, mit. In seinem Buch Orientations for those who accompany others on the inward journey, Vol. 2, Part A., mit dem Zeitplan der Punkte für Betrachtungen und den Anweisungen für Begleiter in den 30wöchigen EL, bot er neben der Auswahl (the choosing mode) ebenfalls die Möglichkeit des Genesungs- und Heilungsprozesses (the healing mode) an. Das Buch ist online zugänglich.

Nach der Rückkehr aus Kanada im Jahr 1997 begann Dr. Čunčić 30wöchige EL im Alltag gerade nach diesem Buch zu geben, welches mit Einwilligung des Autors später auf Kroatisch übersetzt wurde (Smjernice za one koji prate druge na putu nutarnjeg života, Band 2, Teil A., vorbereitet, angepasst und herausgegeben von Dr. sc. Marica Čunčić, Zagreb 2006, nur für die Anwendung im Programm Injigo). Vor Kurzem wurde Smjernice auf Deutsch übersetzt (Richtlinien für diejenige, die andere auf dem Weg des inneren Lebens begleiten, Zagreb 2018). Der Zeitplan für die 30wöchigen Betrachtungen in den Richtlinien wurde noch auf Slowenisch und Ungarisch übersetzt. Aus den Richtlinien gab Marica Anweisungen für Teilnehmer und diese Vorträge wurden im Buch Dođi, slijedi me! im Jahr 2011 (erste Ausgabe) und 2013 (zweite Ausgabe) veröffentlicht. Das Buch wurde auch auf Deutsch unter dem Titel Komm, folge mir! im Jahr 2013 veröffentlicht. In der Vorbereitung ist die englische Übersetzung Come, follow me!

Von 1997 bis 2019 wurden 22 (zweiundzwanzig) 30wöchige EL im Alltag und 239 (zweihundertneununddreißig) EL im Schweigen abgehalten. Da die Anzahl der Teilnehmer in den EL allmählich gestiegen ist, hat Dr. Čunčić Teilnehmer eingebunden, damit sie ihr beim Begleiten helfen, weil sie sich daran erinnerte, dass sie während ihres kurzen Aufenthaltes 1992 in Bridgetown auf Barbados die Meinung eines Jesuitenpaters, der dort EL im Alltag gegeben hat, indirekt gehört hat, dass jemand, der solche EL durchläuft, andere begleiten kann. Das war der Missionar auf Barbados Hochw. P. Michael Campbell-Johnson, SJ, Gründer des JRS (Jesuit Refugee Service – Jesuitendienst für Flüchtlinge), Berater des Generals der Jesuitengesellschaft P. Pedre Arrupe, ehemaliger Provinzial der britischen Region der Jesuitengesellschaft. Dank der Möglichkeit für die Rekrutierung der Begleiter aus den Teilnehmern, konnte die Anzahl der Teilnehmer im Programm Injigo jedes Jahr ungestört wachsen.

Eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Gemeinschaft und der geistlichen Exerzitien Injigo hatte Jesuitenpater Hochw. Marijan Šef, Dr. med., der ehemalige Provinzial der Slowenischen Region der Jesuitengesellschaft und geistlicher Vater der Katholischen charismatischen Erneuerung (Prenova v Duhu), der 2004 Dr. Čunčić eingeladen hat solche geistlichen Exerzitien in Slowenien zu beginnen. Er initiierte und leitete am Anfang jährliche Pilgerreisen für Teilnehmer der EL „Auf den Spuren des hl. Ignatius“ nach Rom, die zur Tradition geworden sind (die 13. Pilgerreise ist im Jahr 2019) und der Marica dazu bewogen hat Begleiterschulungen abzuhalten. Anfangs leitete Dr. Čunčić alleine diese Schulungen und mit der Zeit befähigte sie Mitglieder der Gemeinschaft Injigo diese zu leiten. In zehn Jahren (2009 – 2019) wurden 187 Schulungen für Begleiter vermerkt. Jedes Jahr wuchs die Anzahl der Begleiter, so dass bisher über 1.600 (eintausendsechshundert) in der Begleitung mitgewirkt haben. In den 30wöchigen EL 2018 – 2019 gab es z. B. 490 (vierhundertneunzig) Begleiter, die 1.840 (eintausendachthundertundvierzig) Teilnehmer begleitet haben und gleichzeitig selbst Teilnehmer waren, außer 17 Personen, die nur begleitet haben. Die Begleiter ermöglichen mit ihrem Einsatz die Arbeit und das Wachstum des Programms Injigo.

In den ersten zehn Jahren (1997 – 2007) durchliefen die 30wöchigen EL im Alltag ca. tausend Teilnehmer, und bis zum Mai 2019 hat sich diese Gesamtzahl mit über 30.000 (dreißigtausend) Teilnahmen auf ca. 14.000 (vierzehntausend) vergrößert, da viele solche EL mehrmals durchlaufen. Unter ihnen gab es ca. 80% Frauen und 20% Männer aus 26 Ländern, meistens aus Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Österreich, Schweiz, Slowenien, usw., unterschiedlichen Alters, ab der Grundschule bis zu den über Achtzigjährigen, meistens jedoch im Alter von 40 bis 50 Jahren, nach der Anzahl kommen dann die Universitätsstudenten. Nach beruflicher Ausbildung gibt es Teilnehmer von Arbeitern bis zum Doktor der Wissenschaften, es nehmen Theologen und Theologiestudenten, Seminaristen, Priester, Mönche und Nonnen teil.

Es wurden fast 8.000 (achttausend) Treffen mit Anweisungen für Betrachtungen in den EL in Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Österreich, Serbien, Schweiz und Schweden in ca. sechzig Pfarreien abgehalten. Die Begleiter schenkten den Teilnehmern eine Stunde Gesprächszeit wöchentlich und erwirkten insgesamt über 957.600 (neunhundertsiebenundfünfzigtausendsechshundert) Gesprächsstunden. (Wir nähern uns einer Million!)

Die drei- bis sechstägigen und die monatlichen EL im Schweigen, die von der Gemeinschaft Injigo an verschiedenen Orten in Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland und Österreich angeboten werden, haben fast 2.900 (zweitausendneunhundert) Teilnehmer mit ca. 4.350 Teilnahmen durchlaufen. Die Begleiter hatten mit ihnen eine Stunde täglich Gespräch und erwirkten insgesamt ca. 17.400 (siebzehntausendvierhundert) Gesprächsstunden.

Einige Begleiter haben in ihren EL den Ruf bekommen, sich dauerhaft dem Begleiten der Teilnehmer zu widmen. So entstand die Gemeinschaft Injigo, die momentan 77 (siebenundsiebzig) regelmäßige und 61 (einundsechzig) unterstützende Mitglieder hat. Diese Anzahl verändert sich, weil jedes Jahr neue Mitglieder dazu kommen.

Letzte Änderung: 26.05.2019

Iñigo im Gebet

Iñigo übernachtete etwa ein Jahr lang in einer Höhle in Manresa. Dort bereute er alle seine Sünden und betrachtete die Geheimisse des Lebens Jesu. Somit war er der Erste der die Exerzitien unter der Leitung der Seeligen Jungfrau Maria durchlaufen hat. Er schrieb alle Anweisungen auf und so erschien später das Buch: „Die Exerzitien“, welches über die Jahrhunderte hinweg Millionen von Menschen durchgearbeitet und sich somit geistlich bereichert haben. Heute ist die Höhle ein integraler Bestandteil der Kirche und der Jesuiten Residenz. Am Eingang der Höhle sieht man Engel, die Transparente mit Sätzen aus den Exerzitien in spanisch in Händen halten.

Der linke Engel trägt die Inschrift:

Ich bitte um die innere Erkenntnis des Herrn, der für mich Mensch geworden ist, sodass ich Ihn mehr lieben und Ihm nachfolgen kann

Der rechte Engel trägt die Inschrift:

Christus ruft uns alle auf uns unter Seinem Banner zu sammeln, Luzifer dagegen unter das seine.